Dienstag, 11. Januar 2022

Manuskript zu Podcast Folge 5: Revolutionäre Erfindungen, Skala der Glaubwürdigkeit, Jeder kann mithelfen

 Hallo Leute,

 herzlich willkommen zum Blick in die Zukunft, Ausgabe Nummer fünf. Heute spreche ich über einige der fantastischen Erfindungen, die auf uns zukommen. Sie existieren heute bereits, sie befinden sich im Feld der Möglichkeiten. Wir alle entscheiden gemeinsam, wie schnell sie auf unserer Ebene Realität werden.

Grundsätzlich muss man zwei Arten von Erfindungen unterscheiden:

1. Vorstellbare Erfindungen

2. Unvorstellbare Erfindungen

Ich werde für beide Arten Beispiele geben. Eine vorstellbare Erfindung kündigt sich in der Regel lange Zeit vorher an, bevor sie in unsere Welt eintritt. Als Beispiel nenne ich die Fliegerei. Bereits im antiken Griechenland kannte man die Legende des Ikarus. Zur Erinnerung: Ikarus war der Sohn des Daidalos und wurde gemeinsam mit seinem Vater auf Kreta gefangen gehalten. Daidalos galt als berühmter Baumeister, Künstler und Erfinder. Um der Gefangenschaft zu entgehen, konstruierte er ein Gestänge, an dem er Federn mit Wachs befestigte. Mit diesen Flügeln erhoben sich die beiden in die Luft, und wir wissen alle, wie die Sache ausgegangen ist. Ikarus ist zu hoch geflogen, die Sonne schmolz das Wachs von seinen Flügeln, woraufhin er ins Meer stürzte und ertrank.

 


Daidalos, bzw. der Schöpfer der Legende, war gedanklich bereits auf dem richtigen Weg. Er hatte den Flug der Vögel mit einem technischen Apparat nachgeahmt und bediente sich der Mittel seiner Zeit: Federn und Wachs. Der Gedanke des Fliegens wurde in der Geschichte der Menschheit immer wieder aufgegriffen. Während der Renaissance zeichnete Leonardo da Vinci eine ganze Reihe von Flugapparaten, die zwar alle nicht flugfähig waren, aber die Entwicklungslinie von Flugzeugen und Hubschraubern bereits andeuteten.

Den ersten gesteuerten Freiflug absolvierte vermutlich der Österreicher Jakob Degen im Jahr 1808, als er einen Heißluftballon mit beweglichen Flügeln kombinierte. Wenige Jahre später baute Albrecht Berblinger, genannt der Schneider von Ulm, den ersten Hängegleiter der Welt, mit dem er allerdings in die Donau stürzte. Otto Lilienthal studierte intensiv den Vogelflug, baute das erste Serienflugzeug der Welt, von dem immerhin neun Exemplare verkauft wurden, und entwickelte auch gleich noch den Vorläufer des Windkanals. Das erste Motorflugzeug der Welt baute vermutlich der Deutsch-Amerikaner Gustav Weißkopf im Jahr 1901, ein Jahr vor den Gebrüdern Wright.

All diesen Pioniertaten ist eines gemein: Sie orientierten sich am Vorbild des Vogelflugs. Die Erfindungen kamen nicht aus heiterem Himmel, sondern wurden von der Natur gewissermaßen angekündigt. Es waren also vorstellbare Erfindungen.

Ganz anders verhält es sich mit den wichtigsten Erfindungen unserer Zeit, dem Computer und dem Internet. Für sie gibt es kein Vorbild in der Natur. Kein Mensch der Antike oder der Renaissance hätte sich vorstellen können, dass es einmal Maschinen geben würde, die gewaltige Mengen an Rechenoperationen in Sekunden bewältigen und auch noch weltweit vernetzt sind. Die Menschheit wurde überrascht von einer bahnbrechenden Entwicklung. Dieses Prinzip wird sich noch sehr lange Zeit fortsetzen. Vor uns liegen Erfindungen, Entdeckungen und soziale Neuerungen, von denen die Menschheit noch keine Ahnung hat. 

Schneller als das Licht

Die Männer, die die ersten Flugapparate entwickelten, sahen sich gewaltigen Schwierigkeiten gegenüber. Dazu zählten der Mangel an geeigneten Materialien und Antriebsquellen –  Verbrennungsmotoren setzten sich ja erst im zwanzigsten Jahrhundert durch –,  aber auch die Skepsis ihrer Mitmenschen. Die meisten Gelehrten der Antike und des Mittelalters behaupteten, dass der Mensch niemals würde fliegen können, weil er schwerer als Luft ist und keine Flügel besitzt. Noch im Jahr 1902 sagte der Physiker William Thomson, nach dem die Einheit Kelvin benannt wurde, dass kein Ballon oder Flugzeug jemals einen praktischen Nutzen haben würde. Trotzdem ließen sich die Flugpioniere nicht entmutigen und gingen immer weiter den Weg, den sie als richtig erahnten. Heute profitieren wir von ihrer Arbeit. Innerhalb weniger Stunden können wir um die halbe Welt reisen, die ersten Menschen haben sogar schon einen Flug ins Weltall unternommen.

Interessanterweise erleben wir heute eine Parallele zu den Pioniertagen der Fliegerei. Die Gelehrten unserer Zeit behaupten, dass eine Reise zu den Sternen irrsinnig lange dauern würde, mindestens einige Jahrzehnte, oder sogar Jahrhunderte und Jahrtausende, und dass wir, wenn wir zu den Sternen hinaufblicken, die Vergangenheit sehen, weil das Licht Millionen von Jahren braucht, bis es uns erreicht. Die Lichtgeschwindigkeit ist eine absolute Grenze, die kein massebehafteter Körper durchbrechen kann, und falls doch, würde man dafür unendlich viel Energie benötigen. Diese Aussagen sind in dem gleichen Maße richtig wie die Grundüberzeugung ihrer Vorgänger, die lautete: Der Mensch wird niemals fliegen können, weil er schwerer als Luft ist und keine Flügel besitzt. Im Prinzip haben sie recht, ihre Beobachtungen sind richtig, aber die Schlüsse, die sie daraus ziehen, sind falsch.

Um es vorweg zu nehmen: Ja, es ist möglich, sich schneller als mit Lichtgeschwindigkeit zu bewegen. Im Universum gibt es Abermillionen Fahrzeuge, die genau das tun. Und auch die Behauptung, wir würden die Vergangenheit sehen, wenn wir unsere Köpfe zu den Sternen erheben, ist falsch, weil wir kein ausreichendes Verständnis vom Wesen der Zeit haben. Die „Zeit“ – in Anführungsstrichen – vergeht nicht. Es gibt nur einen großen Moment, und der ist immer. Deshalb ist jedes Raumschiff, das sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, immer auch eine Zeitmaschine. Hoch entwickelte Zivilisationen sind dazu in der Lage, vorwärts, rückwärts und sogar seitwärts durch die Zeit zu reisen. Was damit gemeint ist, sich seitwärts durch die Zeit zu bewegen, werde ich in einem späteren Podcast erläutern.


Daraus ergibt sich eine Fülle spannender Fragen. Zum Beispiel: Wie navigiert man innerhalb der Zeit? Im Raum zu navigieren, ist relativ einfach. Wenn man einen Kompass zur Hand nimmt, sieht man eine Nadel, die nach Norden zeigt. Mit einem Fahrzeug kann man anschließend sein Ziel ansteuern. Wenn man aber auf einen Kalender oder eine Uhr blickt, weiß man nur, wo man sich innerhalb eines willkürlich angenommenen Systems zur Zeitbestimmung befindet. Aber wie erreicht man einen anderen Punkt in dem System? Die Antwort darauf ist äußerst kompliziert und erfordert viel „Zeit“. Ich werde sie in späteren Folgen von Blick in die Zukunft geben.

Die Skala der Glaubwürdigkeit

Zuvor ist aber notwendig, ein paar gedankliche Hilfskonstruktionen einzuführen. Eine davon ist die Skala der Glaubwürdigkeit. Damit werden wissenschaftliche Innovationen angekündigt und ihre Position innerhalb unseres Gruppenbewusstseins bestimmt. Ihr findet sie übrigens auch auf meinem Blog mit dem Namen Konrad-Pilger.blogspot.com. Stellt euch eine waagerechte Linie vor, die in zwei Hälften geteilt ist. Links ist der negative Bereich, rechts der positive. Links reicht die Skala bis minus zehn, rechts bis plus zehn, der Nullpunkt befindet sich in der Mitte.

Die Funktionsweise erkläre ich anhand des Beispiels der Fliegerei. In der Antike glaubten die Gelehrten wie bereits erwähnt, der Mensch würde niemals fliegen können. Das bedeutet: minus zehn auf der Skala der Glaubwürdigkeit. Flugapparate sind reine Spekulation, es gibt keinen Beweis dafür, dass sie jemals funktionieren werden. Zur gleichen Zeit ist aber auch die Legende von Ikarus entstanden, in der sich Daidalus einen Flugapparat mit Hilfe von Wachs und Federn bastelt. Damit wurde die Erfindung auf den Weg gebracht, sie bewegte sich von minus zehn zu minus neun. Nebenbei bemerkt: Geschichten zu erzählen dient nicht nur der Unterhaltung. Damit wird die Menschheit auch auf Erfindungen vorbereitet, die eines Tages in der realen Welt erscheinen werden.


Die Entwicklung der Fliegerei setzte sich fort. In der Renaissance tauchte Leonardo da Vinci auf und zeichnete seine Flugmaschinen – minus acht auf der Skala der Glaubwürdigkeit. 1808 gelang Jakob Degen der erste gesteuerte Freiflug – minus sechs. 1894 baute Otto Lilienthal seinen Normalsegelapparat in Kleinserie – minus vier. Die Realitätsschwelle liegt für eine bedeutende Erfindung ungefähr bei minus eins. An diesem Punkt wird intensiv in Werkstätten und Laboren gearbeitet, Patentanträge werden vorbereitet. Im Fall der Fliegerei geschah es um 1900 herum, als Gustav Weißkopf und die Gebrüder Wright ihre ersten Flugversuche unternahmen. Der Nullpunkt, die allgemeine Anerkennung, ist erreicht, wenn eine größere Anzahl von Menschen die Erfindung mit eigenen Augen sieht und bezeugt, dass sie funktioniert. Aus einem Geisterthema, das nur in den Köpfen weniger herumspukte, ist ein reales Thema geworden, das untrennbar mit unserer Lebenswelt verbunden ist.

Aber damit ist noch lange nicht Schluss. Flugtage werden veranstaltet, die ersten Passagiere dürfen mitfliegen, und leider wird die Erfindung auch militärisch genutzt. Der erste Aufklärungsflug und der erste Luftangriff der Geschichte fanden im Jahr 1911 während des italienisch-türkischen Krieges statt, was man mit der Position plus zwei gleichsetzen kann. Der erste Flug über den Atlantik befindet sich auf plus drei, die Aufnahme des Linienflugverkehrs auf plus fünf. Durch diese Ereignisse rückt die Erfindung auf der Skala immer weiter nach rechts, bis sie schließlich Teil unseres Alltags wird. Heute zweifelt niemand mehr an der Existenz von Flugzeugen und Hubschraubern, die meisten haben sie sogar schon einmal benutzt. Das bedeutet plus zehn auf der Skala der Glaubwürdigkeit.

Trotzdem sind Flugzeuge und Hubschrauber nicht erst in dem Moment entstanden, in dem sie von Leuten wie Jakob Degen und Gustav Weißkopf gebaut worden. Sie haben schon immer existiert, es gab sie schon, bevor die Zeit erschaffen wurde. Sie schweben über unseren Köpfen im Reich der Ideen und warten darauf, von uns realisiert zu werden. Es geschieht, sobald wir dafür reif sind. 

Mithelfen bei der Realisierung

Eine ähnliche Entwicklung kann man auch für den Bau von Fahrzeugen vorhersagen, die sich schneller als das Licht bewegen. Wenn man heute einen Wissenschaftler fragen würde, ob das möglich ist, würde er antworten: völlig unmöglich. Die physikalischen Gesetze verbieten so etwas. Niemand kann sie umgehen. Mit anderen Worten: minus zehn auf der Skala der Glaubwürdigkeit.

Hier zeigen sich zwei Parallelen zur Entwicklung der Fliegerei. Zum einen wurde sie lange Zeit von den Gelehrten ausgeschlossen oder als nutzlos bezeichnet, zum anderen wurde sie durch die Mythologie – zum Beispiel in der Legende von Ikarus – vorweg genommen. Heute sitzen wir nicht mehr um Lagerfeuer herum und erzählen uns Geschichten. Die modernen Mythen werden über Bücher, Filme und Fernsehserien verbreitet. Welches Genre ist dort besonders erfolgreich? Richtig, Science-Fiction. Und wie bewegen sich die Protagonisten in Science-Fiction-Geschichten? Meistens mit Raumschiffen, die schneller als das Licht fliegen. Das bedeutet: minus neun auf der Skala der Glaubwürdigkeit. Die Erfindung wird ganz langsam in unsere Realität geholt.

Jeder Mensch kann bei der Realisierung mithelfen. Die Skala der Glaubwürdigkeit kann man auch als ein Seil betrachten. Auf der rechten Seite ziehen die, die an die Erfindung glauben, die an den Fortschritt glauben, Leute wie Leonardo da Vinci, Nikola Tesla und Albert Einstein. Trotz größter Schwierigkeiten arbeiten sie immer weiter an ihren Projekten, sie geben nicht auf, ehe das Ziel erreicht ist. Unterstützt werden sie dabei von ihren Anhängern und ihren Geldgebern, aber auch von all denen, die einfach nur an die Machbarkeit der Erfindungen glauben. Wie wichtig diese gedankliche Unterstützung ist, wird der Menschheit bald bewusst werden. Auf der anderen Seite, der linken, stehen die Skeptiker, die Verhinderer und Blockierer. Sie würden eher tausend Gründe aufzählen, warum eine Sache nicht funktionieren kann, als nur einen einzigen Handschlag zum Gelingen beizutragen. Erfolg werden sie damit nicht haben. Letztlich kann niemand den Aufstieg der Menschheit aufhalten.

 

Technischer und wissenschaftlicher Fortschritt ist immer eine kollektive Leistung. Die Erfindungen werden nicht nur von den genialen Tüftlern REALISIERT, sondern von allen Menschen der jeweiligen Epoche. Warum das so ist, wird durch das eine Beispiel erklärt, dass ich euch noch schuldig bin. Zu Anfang dieses Textes sprach ich von zwei Arten von Erfindungen, den erwartbaren und den unerwartbaren. Die Fliegerei und das Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit gehören zur ersten Gruppe. Beides wurde zuvor durch die Natur bzw. die Mythologie angekündigt. Die Fliegerei wurde bereits realisiert, die Raumschiffantriebe der zweiten Generation sind noch unterwegs zu uns.

Der Computer und das Internet hingegen trafen auf Menschheit, die darauf völlig unvorbereitet war. Die Bedeutung dieser Erfindungen wurde uns erst nach und nach bewusst. In dieselbe Kategorie fällt auch die Emanationsmaschine, von der ich bereits in der ersten Folge von Blick in die Zukunft gesprochen habe. Ich sagte damals, dass unterhalb der Elementarteilchen noch eine weitere Ebene existiert, die der Wissenschaft bislang unbekannt ist. Dort wirkt eine Kraft, die Einfluss auf das gesamte Weltgeschehen hat. Sie besitzt Eigenschaften von Teilchen und Wellen, ist aber weder Teilchen noch Welle. Ihre Strukturen sind so fein, dass sie sich durch Gedanken bewegen lassen. Letztlich sind auch Gedanken Teil dieser Kraft. Mithilfe der Emanationsmaschine werden wir diese ominöse Kraft sehen können. Wir werden begreifen, wie daraus Felder entstehen, die wiederum unsere Realität bilden. Weil das Thema so unglaublich komplex ist, werde ich es noch in vielen Folgen von Blick in die Zukunft behandeln.


Soviel kann ich aber jetzt schon sagen: Mit der Emanationsmaschine wird man Strukturen erkennen, die im Moment noch unvorstellbar sind, und das wird unsere gesamte Kultur von Grund auf verändern. Wir werden begreifen, dass wir alle Teil einer großen Gemeinschaft sind und dass jeder Mensch Einfluss auf diese Gemeinschaft hat. Wenn wir positiv denken, erzielen wir positive Resultate. Natürlich sind auch negative Resultate möglich. Deshalb gibt es eine Einschränkung für Erfindungen, die für kriegerische Zwecke missbraucht werden können. Ein Raumschiff, das mit Überlichtgeschwindigkeit fliegt, könnte man auch dazu benutzen, um fremde Völker auf fernen Planeten zu überfallen und zu unterwerfen. Wer das für ausgeschlossen hält, sollte sich mal die Geschichte des Kolonialismus auf der Erde anschauen. Leider sind wir für eine solche Erfindung noch nicht reif.

Wenn wir uns aber kollektiv weiter entwickeln, wenn wir uns friedlich und mitfühlend verhalten, dann wird diese Erfindung in unsere Reichweite kommen. Und wie das funktioniert, werde ich in einer späteren Ausgabe von Blick in die Zukunft erklären. Für heute sage ich: Danke für Eure Aufmerksamkeit. Alles Gute wünscht

Euer Konrad Pilger