Was ist Zeit?

Zu den größten Irrtümern der Menschheit zählt die Vorstellung, dass die Zeit "fließen" würde - von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft - und dass die Ereignisse unveränderlich sind. Beides wird vom Zeitpfeil symbolisiert.




Nichts könnte weiter von der Wirklichkeit entfernt sein. Tatsächlich "vergeht" die Zeit nicht,  eine Trennung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft besteht nur in unserem Bewusstsein. Es gibt nur einen großen Moment, und der ist immer. Alle Ereignisse der "Vergangenheit" existieren heute noch, alle Ereignisse der "Zukunft" existieren heute schon. Ein passendes Symbol dafür ist der "Baum der Zeit". Dieser Baum hat keinen Anfang und kein Ende, er wächst in alle Richtungen und wird niemals sterben. 

Trotzdem ist unser Leben nicht vorherbestimmt, weil es nicht nur eine Version der Zukunft gibt, sondern unendlich viele. Der freie Wille ist keine Illusion. Hierbei spielen die Vesmas eine entscheidende Rolle. Ich werde das Prinzip anhand von zwei Beispielen erläutern. Erstens: Ein Mann plant, den Abend mit seiner Frau zu verbringen. Er hat zwei Ideen. Entweder will er mit ihr einen Film im Kino anschauen oder in einem Restaurant ein dreigängiges Menü einnehmen. Deshalb geht er ins Internet, um einen Blick auf das Programm des örtlichen Filmtheaters zu werfen. Drei Filme werden gezeigt: ein Krimi, eine Komödie und ein Fantasyfilm. Der Mann stellt sich vor, wie er die Karten am Eingang kauft, das Foyer betritt, etwas Popcorn kauft und schließlich gemeinsam mit seiner Frau den Film in einem der Säle ansieht. Danach besucht er die Webseite eines Restaurants. Auf der Speisekarte ist eine Fülle von Gerichten aufgeführt, es gibt Fisch, Fleisch und vegetarische Speisen. Der Mann stellt sich vor, wie er und seine Frau ein Fischgericht auswählen und es gemeinsam bei Kerzenschein verzerren.

                                          Wahrscheinliche und reale Welten                    

In dem Moment, in dem der Mann an seinen Computer sitzt und über den Verlauf des Abends nachdenkt, setzt er einen Schöpfungsprozess in Gang, der ihm selbst nicht bewusst ist. Mithilfe seines Nervensystems sendet er unzählige Vesmas aus, die zwei verschiedene Zukunftswelten erschaffen. In der einen Welt geht er mit seiner Frau ins Kino, in der anderen besucht er ein Restaurant. Der Begriff Zukunftswelt ist aber nicht ganz korrekt, weil die Zeit nicht in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geteilt ist. Es gibt nur einen großen Moment, und der ist immer. In der Quantenphysik wird häufig von Wahrscheinlichkeiten gesprochen, z. B. von der Aufenthaltswahrscheinlichkeit,  mit der ein Teilchen an einem bestimmten Ort zu finden ist. Deshalb empfiehlt es sich, das Prinzip auch hier zu übernehmen. Im Moment der Planung erschafft der Mann zwei wahrscheinliche Welten. Es sind Ereignisse, die eintreten werden – oder auch nicht. Anders ausgedrückt: Am Baum der Zeit wachsen zwei neue Äste.

 


Später trifft sich der Mann mit seiner Frau. Sie entscheidet, dass beide den Abend im Kino verbringen werden. Das Ehepaar zieht sich an, verlässt das Haus und betritt das Filmtheater. Jetzt wird aus einer wahrscheinlichen Welt eine reale Welt. Sie wurde allerdings nicht vollständig von dem Mann erschaffen, sondern von allen, die an dem Vorgang beteiligt sind. Also auch von dem Architekten, der das Haus entworfen hat, von den Bauarbeitern, die es errichtet haben, von den Filmvorführern und Kartenverkäufern, die für den Betrieb notwendig sind, von all den Zuschauern, die es an diesem Abend betreten, und nicht zuletzt auch von dem Baumaterial selbst, also den Steinen, Teppichen und Fensterscheiben. Jeder einzelne Mauerstein besitzt ein Bewusstsein, mit dem er das Gebäude zusammenhält. In diesem Beispiel überschneiden sich viele Felder, die aus unzähligen Vesmas bestehen und gemeinsam eine reale Welt bilden.

Die andere wahrscheinliche Welt, die der Mann geschaffen hat, als er am Computer saß und über den Abend nachdachte, existiert aber ebenso und wird in alle Ewigkeit bestehen bleiben. Es ist jene Welt, in der das Ehepaar das Restaurant betritt und gemeinsam ein Fischgericht verspeist. Die Vesmas haben diese Welt vorgefertigt, als eine Art unfertigen Entwurf. Die Strukturen waren nicht stark genug, um daraus eine reale Welt zu erschaffen.



Auf diese Weise funktioniert das gesamte Weltgeschehen. Alles wird in Gedanken vorgeplant und in Gefühlen vorerlebt. Wenn die Muster eine bestimmte Intensität erreichen, wird daraus das, was wir als Wirklichkeit bezeichnen. Der Begriff Wirklichkeit ist überaus passend gewählt. Er besagt, dass jemand da ist, der etwas bewirkt – also in Gang setzt – und zugleich dessen Ergebnis – die Wirkung – erfährt. Nichts im Universum geschieht zufällig. Alles wird von uns erschaffen, bewusst oder unbewusst.

                                Bewusste und unbewusste Schöpfungen

Das zweite Beispiel handelt von einer unbewussten Schöpfung. Eine Frau geht nachts durch einen Stadtteil, der als unsicher bezeichnet wird. In den Medien hat sie viele Berichte über Raubüberfälle, Vergewaltigungen und Morde gesehen. Die Frau spürt Angst in sich aufsteigen, sie erinnert sich an Bilder von Mordopfern, die auf dem Asphalt lagen, und sie fürchtet, sie könnte das nächste Opfer sein. In Gedanken sieht sie sich blutend unter einer Laterne liegen. In diesem Augenblick sendet sie über ihr Nervensystem eine Fülle von Vesmas aus. Die kleinen Energieeinheiten bilden eine wahrscheinliche Welt, in der diese Frau von einem Räuber überfallen und niedergeschossen wird.

Zur selben Zeit bricht im selben Viertel ein Mann auf, um einen Raubüberfall zu begehen. Er weiß nichts von der ängstlichen Frau, die nur wenige Straßen entfernt ist. Mit seinem Nervensystem nimmt er ihre Vesmas auf und wird dadurch zielsicher zu seinem Opfer geführt. Verstärkt werden die Strukturen noch von all den Medienkonsumenten, die ebenfalls die Berichte über die Raubüberfälle gesehen haben und davon überzeugt sind, dass in diesem Stadtteil der Aufenthalt besonders gefährlich ist. All die ängstlichen Gedanken und Gefühle erzeugen schließlich genau das, was ihre Absender erwarten: Die Frau wird von dem Mann überfallen. Er richtet eine Pistole auf sie, sie gibt ihm all ihre Wertsachen. Allerdings drückt der Räuber nicht ab. Er dreht sich um und läuft davon.




In diesem Fall hat sich eine wahrscheinliche Welt teilweise in eine reale Welt umgewandelt. Die Frau wurde zwar überfallen, aber nicht niedergeschossen. Der erste Teil ihrer Emanationen war stark genug, um Wirklichkeit zu werden, der zweite nicht. Die Frau, der Mann und alle Medienkonsumenten haben zu dieser Schöpfung beigetragen.

Das bedeutet aber nicht, dass der Mann moralisch oder juristisch entlastet ist. Er hat die freie Wahl gehabt, entweder die Frau zu überfallen oder ein Leben ohne Kriminalität zu führen. Auch wenn die Zeit nicht vergeht und es keine Zukunft gibt, so wie es sich die meisten Menschen vorstellen, heißt das nicht, dass unser Leben vorherbestimmt ist. Wir können uns entscheiden zwischen unendlich vielen wahrscheinlichen Welten. Die Frage ist nur, inwieweit wir uns unserer Gedanken und Gefühle bewusst sind. Letztlich bestimmen wir selbst unser Schicksal.


Dasselbe Prinzip gilt auch für die Vergangenheit. Sie ist nicht vorbei, sie ist nicht abgeschlossen. Auch "vergangene" Ereignisse können verändert werden - und sie werden auch ständig von uns verändert. Wenn die Frau im zweiten Beispiel mit negativen Gefühlen (Angst, Wut, Verzweiflung) auf den Überfall "schaut" und sie entsprechende Bilder mit großer Energie ausstattet (ein Schuss, Schmerz in der Brust, hervorspritzendes Blut), kann es passieren, dass sie auf einen anderen Ast der Zeit wechselt und tatsächlich ermordet wird. Wenn sie jedoch positive Gefühle zum Ausdruck bringt (Liebe, Mut, Mitgefühl) und sie entsprechende Gedanken erzeugt (ein sicherer Spaziergang, freundliche Menschen um sie herum), kann es passieren, dass der Überfall in der "realen" Welt nicht stattfindet.

                                                     Unendliche Freiheit

Dieses Konzept klingt für "heute lebende" Menschen noch sehr unwahrscheinlich. Die Wissenschaft wird sich aber allmählich darüber bewusst, dass unsere Vorstellung vom Wesen der Zeit falsch ist. In einer physikalischen Formel kann man nicht erkennen, ob ein Vorgang in der Vergangenheit oder in der Zukunft stattfindet. Kein Wunder, denn es gibt ja nur den einen großen Moment. Dieses Modell widerspricht nicht dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik. Er besagt, dass innerhalb eines geschlossenen Systems die Entropie (Unordnung) konstant bleibt oder zunimmt, aber nicht abnimmt. So funktioniert auch der Baum der Zeit. Er entwickelt immer neue Äste, die ihre Form verändern können, aber niemals wird ein Ast absterben.

  


Die Frage nach dem Wesen der Zeit muss also auf zweifache Weise beantwortet werden. Es gibt eine physikalische und eine psychologische Zeit. Im physikalischen Sinne ist die Zeit ein Baum, der in alle Richtungen wächst. Im psychologischen Sinne ist die Zeit ein winzig kleiner Abschnitt eines Astes, den wir sehen, hören und anfassen können. Unsere kleinen menschlichen Gehirne sind nicht dazu in der Lage, den gesamten Baum der Zeit mit all seinen Verästelungen zu erfassen, so wie wir auch nicht den gesamten Raum erfassen können.

Wenn wir unser Bewusstsein jedoch ausdehnen, können wir auch andere Äste, andere Zeitverläufe erahnen – auch wenn wir sie mit unseren äußeren Sinnen nicht wahrnehmen. Die Emanationen unserer Psyche erlauben es uns, die Zeitverläufe zu manipulieren und sogar in sie einzutauchen. Die scheinbare Vergangenheit ist nicht vorbei, sie lässt sich verändern. Auch die scheinbare Zukunft ist nicht vorherbestimmt, wir sind imstande sie frei zu gestalten. Die einzigen Grenzen, die für uns existieren, sind die Grenzen unserer Vorstellungskraft.

                                               Individuelles Erleben der Zeit

Warum nehmen wir die Zeit als fließend wahr? Ursache für das Phänomen sind die Vesmas - winzig kleine Energieeinheiten, die in gewaltigen Mengen vorkommen. Sie sind der Grundstoff des Universums. Sie erschaffen den Raum, die Materie und auch die Zeit. Vesmas besitzen Eigenschaften von Wellen und Teilchen, sind aber weder Welle noch Teilchen.

Eine ihrer Eigenschaften ist das Pulsieren. Vesmas bewegen sich in Wellenform, die Schwingung ist mal stärker und mal schwächer. Lebewesen empfinden die Schwingung als ein Pulsieren. Und was pulsiert ebenfalls? Das Blut in biologischen Körpern. Durch ihren Herzschlag sind alle Lebewesen getaktet und mit dem Pulsieren der Vesmas synchronisiert. Dadurch erleben wir das Phänomen der Zeit, das scheinbare Verstreichen der Zeit.


 

Es spielt keine Rolle, wie schnell oder langsam unser Herz schlägt. Wir alle wissen, dass unser Herz bei Anstrengung – z.B. beim Sport – schnell schlägt und bei Entspannung – z.B. auf der Couch beim Fernsehen – langsam schlägt. Das hat einen psychologischen Effekt, aber keinen physikalischen. Die Synchronisation mit den Vesmas wird dadurch nicht verändert. Sie erfolgt in dem Moment, in dem wir diesen Realitätsrahmen durch unsere Geburt betreten und wird in dem Moment aufgehoben, in dem wir ihn durch unseren Tod verlassen. Der Tod ist nur ein Übergang in einen anderen Realitätsrahmen.


In diesem Video wird das Phänomen Zeit näher erläutert:



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