Sonntag, 30. Oktober 2022

Manuskript zu Podcast Folge 14: Was ist der Mensch? Was ist der Sinn des Lebens? Die wahre Evolution.

Hallo Leute,

herzlich willkommen zum Blick in die Zukunft, Ausgabe Nummer vierzehn. Heute geht es um die grundlegenden Fragen: Was ist der Mensch? Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Und was ist der Sinn des Lebens? Auch heute kann ich mal wieder versprechen, dass zu großen Überraschungen kommen wird.




Wenn man einen Wissenschaftler nach der Definition des Menschen fragen würde, würde er wahrscheinlich sagen, dass der Mensch ein Säugetier ist, das zur Familie der Menschenaffen gehört. Er ist ein Zweibeiner, der aufrecht geht und auf dem Planeten Erde das intelligenteste Wesen ist. Entstanden ist der Mensch mehr oder weniger zufällig durch den Prozess der Evolution. Alles begann in der sogenannten Ursuppe, einer Mischung aus anorganischen Substanzen, in der sich einzellige Lebewesen bildeten, es kam zur ersten Zellteilung, später entwickelten sich höhere Lebewesen, die das Meer verließen, um das Land zu besiedeln.

An Land erwies es sich als praktisch, aufrecht zu gehen, weil man so einen besseren Überblick hat und leichter auf Bäume klettern kann. Ein ominöses Wesen tauchte auf, das heute als gemeinsamer Vorfahr von Menschen und Affen gilt. Aus ihm entwickelte sich über mehrere Stufen hinweg der Homo sapiens, der heute lebende, moderne Mensch, der die Erde beherrscht und sich anschickt, den Weltraum zu erobern.

Das ist eine sehr interessante Geschichte, doch leider ist sie zu großen Teilen falsch. Der Mensch ist nicht zufällig entstanden, sondern er ist das Ergebnis einer bewussten Planung. Der Mensch hat sich selbst erschaffen. Er ist auf die Erde gekommen, weil er auf diesem Planeten leben wollte, weil er hier sich hier selbst erfahren wollte - in seiner gesamten Vielfalt, mit all seinen Möglichkeiten.

Die Zeit vergeht nicht

Einer der wesentlichen Gründe für die Unwissenheit des Menschen ist, dass wir versuchen, alles in unsere Erfahrungswelt hineinzuzwängen. Jede neue wissenschaftliche Entdeckung wird mit menschlichen Maßstäben beurteilt. Das ist nicht von Vorteil. Besser wäre es, wenn man die Dinge aus einer universellen Perspektive beurteilen würde.

 


Das beste Beispiel dafür ist die Zeit. Noch immer haben wir das Phänomen der Zeit nicht verstanden. Was wir als Verstreichen der Zeit empfinden, ist nichts anderes als Bewegung. Ein Tag ist eine Drehung der Erde um ihre eigene Achse. Der Alterungsprozess ist Bewegung. Wenn Falten in unserem Gesicht auftreten, ist das eine sehr langsame Bewegung unserer Haut.

Dabei gibt es deutliche Hinweise darauf, dass die Zeit nicht vergeht. Vorgänge, die sich vorwärts ereignen, können sich auch rückwärts ereignen. Immer mehr Wissenschaftler zweifeln an dem Konzept des Zeitpfeils, in dem die Zeit nur in eine Richtung verläuft. Schon Albert Einstein sagte, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur Illusionen sind, wenn auch sehr hartnäckige.

Das sollte uns zu denken geben. Wenn die Zeit nicht verstreicht, kann es auch keine Evolution geben. Jedenfalls nicht in dem Sinn, dass das eine aus dem anderen heraus entstanden ist. Der Mensch ist nicht in diese Welt gekommen, weil er und der Affe denselben Vorfahren hatten. Was wir als Entwicklungsgeschichte bezeichnen, ist nichts weiter als ein Ausdrücken verschiedener Formen. Es findet durchaus eine Evolution statt, aber sie wird heutzutage vollkommen falsch verstanden. Ursache des Problems ist auch hier das lineare Denken. Der Prozess des Erlebens oder des sich Ausdrückens ereignet sich nicht auf einer einzigen Zeitschiene.

Die wahre Evolution

Besser ist es, wenn man sich die Evolution ebenso wie die Zeit als einen Baum vorstellt. Der Baum besitzt keinen Anfang und kein Ende. Er wächst aus einem Mittelpunkt heraus, und er besitzt unendlich viele Äste, die sich in alle Richtungen ausbreiten. Der Baum wird immer größer, aber er wird niemals sterben.


Ein Beispiel: Was war zuerst da? Die Henne oder das Ei? Die Antwort lautet: Weder noch. Nach unserer Zeitvorstellung ist das Ei mit der festen Schale in einem langen Evolutionsprozess entstanden. Zuerst gab es nur eine Art Schleim, mit zahllosen weichen Eiern. Die Hülle der Eier wurde im Laufe der Zeit – genauer gesagt im Laufe der Bewegung – zu der festen Schale, die wir heute kennen. Aus Tausenden Eiern wurde ein einziges. Aber diese Vorstellung ist falsch, weil wir das Leben nur aus unserer persönlichen Perspektive heraus betrachten.

Tatsächlich existiert die Bewegung in ihren vollen Breite, das heißt, der gesamte Prozess, mit allen Varianten des Eis – von weich bis hart. Die Bewegung hat immer existiert, und sie wird immer existieren. Darüber hinaus gibt es noch sehr viel mehr Ei- und Hühnervarianten, doch die können wir mit unseren Sinnen nicht wahrnehmen. Auf anderen Ästen des Baumes der Zeit leben wahrscheinlich Hühner, die grüne oder blaue Eier legen. Oder es gibt Hühner, die nicht einzelne Eier legen, sondern die sich aus einem Schleim heraus entwickeln, der dem Laich der Fische ähnelt. Dies geschieht in den wahrscheinlichen Welten, die ebenfalls eine Form von Realität besitzen. 

Das multidimensionale Wesen

All diese Welten zusammen – die materielle Welt, die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen –  und die wahrscheinlichen Welten, ergeben zusammen eine Gesamtwirklichkeit. Der Mensch hat diese Gesamtwirklichkeit bewusst erschaffen, er ist kein zufälliges Produkt davon. Ursache war der Wunsch, sich selbst in allen Facetten zu erfahren.

 


In einem Leben, das nur in einer Version gelebt wird, ist der Erfahrungsprozess nicht zu bewältigen. Deshalb leben wir alle viele Leben in verschiedenen Varianten. Ich sprach bereits in Ausgabe dreizehn von Blick in die Zukunft über das Thema Wiedergeburt. Der Begriff selbst ist nicht ganz korrekt, weil er beinhaltet, dass die Geburt wiederholt in einer bestimmten Reihenfolge geschieht. Das ist falsch. Weil die Zeit sich nicht linear bewegt, können sich die Leben auch nicht nacheinander ereignen.

Besser ist der Begriff Parallelpersönlichkeit. Jeder Mensch lebt zu vielen Zeiten an vielen Orten. Wir sind Männer und Frauen, wir sind arm und reich, glücklich oder unglücklich, gebildet oder ungebildet, manchmal sterben wir schon als Kinder, und manchmal werden wir hundert Jahre alt.

Manch ein Hörer wird diese Aussage nicht verstehen. Er wird sagen, Parallelpersönlichkeiten gehören in den Bereich der Religion oder Esoterik. Das ist falsch. Die multidimensionale Persönlichkeit des Menschen ist Teil der Wissenschaft – nur noch nicht der heutigen Wissenschaft, sondern der „zukünftigen“.

Über das Thema Wiedergeburt ist schon viel publiziert worden. Das Problem ist, dass man sie derzeit nicht eindeutig beweisen kann. Auf verschiedenen Wegen ist es möglich, Erinnerungen an frühere Leben wachzurufen. Einer davon ist Hypnose. Ich rate jedoch davon ab. Man sollte verschiedene Leben nicht durcheinanderbringen. Jedes Leben hat eine bestimmte Aufgabenstellung, der man sich widmen sollte. Damit hat man genug zu tun. 

Der Planer

Der Prozess verläuft keineswegs zufällig, sondern geplant und koordiniert. Eine sehr wichtige Rolle spielt dabei das Höhere Selbst. Damit ist ein Teil unserer Persönlichkeit gemeint, der gewissermaßen über uns steht. Er entscheidet, wann und wo wir geboren werden, und er stellt einen Lebensplan auf. Dieser Plan beinhaltet Erfahrungen, die gemacht werden sollten. Zum Beispiel die Erfahrung von Überfluss, wenn wir ein reiches Leben führen, oder die Erfahrung von Mangel, wenn wir in Armut leben.

 


Das Höhere Selbst ist aber kein Puppenspieler, der uns an Fäden festhält und uns durch das Leben führt. Der freie Wille ist keine Illusion. Wir können den geplanten Weg einschlagen – oder einen völlig anderen. Die gewünschte Erfahrung muss dann aber in einer anderen Welt nachgeholt werden.

Interessanterweise ist dieser Teil unserer Persönlichkeit der Menschheit schon längst bekannt. In der indischen Philosophie bezeichnet man ihn als Atman. Laut Wikipedia handelt es sich dabei um das absolute Selbst, die unzerstörbare ewige Essenz des Geistes. Dieser Wesenskern ist nicht erkennbar, er ist unveränderlich und existiert ewig.

Jetzt stellt sich die Frage, warum wir nichts von Atman oder dem Höheren Selbst wissen? Warum zeigt sich dieser Teil von uns nicht? Warum gibt er uns nicht Tipps und Hinweise, die das Leben erleichtern könnten? Die Antwort ist einfach: Weil das Gesamtkonzept dann nicht funktionieren würde. Wir könnten zum Beispiel nicht die Erfahrung von Einsamkeit machen, wenn wir wüssten, dass wir ständig von Wesen aller Art umgeben sind. Es würde auch niemand ein Fußballspiel ansehen, wenn das Ergebnis schon vorher feststeht. Kein Wissenschaftler würde eine komplizierte Versuchsanordnung errichten, wenn ihm das Ergebnis einfach so in den Schoß fallen würde. Wir müssen uns selbst anstrengen. 

Angst als Machtmittel

Eine weitere Frage drängt sich auf: Warum bringt man im westlichen Kulturraum der Idee der Wiedergeburt oder der Parallelpersönlichkeiten so wenig Wertschätzung entgegen? Das hängt mit unserem Entwicklungsstand zusammen. Der Mensch ist primitiv, er lebt noch immer seine niederen Instinkte aus. Das sieht man zum Beispiel an den vielen Kriegen, die rund um den Erdball geführt werden, und an den vielen Verbrechen, die in allen Gesellschaften verübt werden.

Wir beschäftigen uns noch immer damit, Angst und Wut auszuleben. Ängstliche Menschen versuchen, Macht zu gewinnen. Macht bedeutet Reichtum. Wer reich ist, muss nicht hungern oder unter freiem Himmel campieren. Macht bedeutet auch, über andere zu herrschen. Wer andere beherrscht, fühlt sich nicht von ihnen bedroht.


 

Ein wichtiges Herrschaftsmittel ist die Vorstellung vom einmaligen Leben. Wer nur einmal lebt, bekommt keine zweite Chance. Alles muss in diesem einen Leben erledigt werden. Im Weltlichen heißt das: Du musst möglichst viel Erfolg haben, beruflich und privat. Du musst viel Geld verdienen, eine Karriere machen, ein großes Haus besitzen, ein schnelles Auto fahren, jedes Jahr einen aufregenden Urlaub verbringen.

In der Theologie heißt das: Du musst ein gottgefälliges Leben führen. Du musst anständig sein, darfst keine Sünde begehen. Falls dein Leben Gott nicht gefällt, kommst du in die Hölle. Du wirst für immer leiden. Also tu das, was wir – die Theologen – dir sagen. Dafür erwarten wir natürlich eine Entschädigung. Du musst uns Geld spenden oder Kirchensteuern zahlen. Es ist ja nur zu deinem Besten.

Um es klar und deutlich zu sagen: Es handelt sich hierbei nicht um eine organisierte Verschwörung. Politiker und Theologen kommen nicht zusammen, um gemeinsam zu planen, wie man die Bevölkerung mithilfe von Religion unterdrücken kann. Diese Menschen leben unbewusst ihre Gefühle aus. Sie haben Angst. Und die Angst bekämpfen sie, indem sie Macht anhäufen. 

Unendliche Freiheit

Im Vergleich dazu bietet das Konzept der Parallelpersönlichkeiten viel mehr Vorteile. Man kann frei von Angst leben. Wir werden niemals sterben. Der Tod ist nur ein Übergang in eine andere Welt. Wir werden auch nicht endgültig von unseren Lieben getrennt sein. Wenn ein Freund oder ein Familienangehöriger stirbt, ist das nur eine Trennung auf Zeit. Er oder sie ist vorangegangen, man selbst kommt später nach. Man sieht sich immer wieder.

Es ist auch nicht schlimm, wenn etwas in diesem Leben nicht gelingt. Angenommen, jemand träumt davon, eine große Karriere als Musiker zu machen. Aus irgendeinem Grund gelingt es nicht. Vielleicht, weil man falsche Entscheidungen getroffen hat. Man engagiert einen Manager, der mit der Kasse durchbrennt, oder man spielt Musik, die nicht den Geschmack des Publikums trifft. Völlig egal. Wenn es in diesem Leben nicht gelingt, dann eben im nächsten.

 


Das soll nicht heißen, dass man sich als Musiker nicht anstrengen soll. Oder dass man nicht um einen geliebten Menschen trauern soll. Aber es bedeutet, dass man nicht übermäßig leiden muss unter Erfolglosigkeit oder Trauer. Und schon gar nicht muss man daran verzweifeln. Es gibt immer Auswege. Das Multiversum stellt uns unendlich viel Zeit und Energie zur Verfügung.

Angesichts dieser phänomenalen Größe eines jeden Menschen erscheinen die Konflikte, die uns hier auf der Erde beschäftigen, als kleingeistig, dumm und lächerlich. Wir streiten uns über Land, wir streiten uns darüber, ob eine Grenze etwas weiter östlich oder westlich verlaufen sollte, wer in einer politischen Frage recht hat, wer in einem Konflikt angefangen hat oder wie die korrekte Bezeichnung einer Person lautet. All das basiert auf Angst. Angst davor, dass man nicht genügend Platz zum Leben hat, genug zu Essen oder zu Trinken. Angst davor, dass jemand einem etwas wegnehmen könnte. Angst davor, dass ein schlechter oder böser Mensch Macht gewinnen könnte.

Die Idee von Mangel, die Idee der einen Chance und des einen Lebens ist ein gewaltiger Irrtum. Tatsächlich ist es so, dass alles in unendlicher Fülle zur Verfügung steht. Es gibt mehr als genug Raum, Zeit und Energie. Wir müssen uns nur darüber bewusst werden. 

Der göttliche Kreislauf

Zwei Fragen sind noch offen: Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Beide Fragen sind eng miteinander verknüpft. Bei der Beantwortung hilft uns wieder die indische Philosophie. Dort kennt man den Begriff Brahman. Damit ist die höchste Bewusstseinsebene gemeint. Das, was ganz oben ist, der Himmel, die Chefetage. Die unveränderliche, die unendliche Wirklichkeit, die für uns leider unvorstellbar ist.

 


Wir alle sind von dort oben aufgebrochen und wir werden dorthin zurückkehren. In der Zwischenzeit machen wir unsere Erfahrungen in der realen Welt, die wir täglich mit unseren Sinnen erfahren, und in unzähligen wahrscheinlichen Welten, die auch sinnlich erfahrbar sind – nur nicht mit dem Tagesbewusstsein, das jetzt diese Worte hört oder liest.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Mensch ein multidimensionales Wesen ist. Wir alle leben an vielen Orten und zu vielen Zeiten. Wir erfahren uns selbst in zahllosen Varianten, als Männer, Frauen, Kinder, Kleine, Große, Arme, Reiche, Kluge und Dumme. Wir besitzen unendlich viel Zeit und Energie. Es besteht kein Anlass, um vor irgendetwas Angst zu haben. Es ist auch nicht nötig, um etwas zu trauern oder zu verzweifeln. Alles wird von uns selbst erschaffen. Ein Mal oder eine Million Mal. Die Erfahrung kann einen Tag dauern oder ein ganzes Jahrtausend. Man kann einen Fehler unendlich oft wiederholen, oder man lernt schon beim ersten Mal daraus. Es liegt alles in unserer Hand. Das ist der Sinn des Lebens. Sich selbst erfahren und dabei lernen und wachsen.

Mehr lernen könnt ihr auch in den nächsten Folgen von Blick in die Zukunft. Ich kann euch versprechen, es wird auch weiterhin zu großen Überraschungen kommen. Für heute sage ich mal wieder: Danke für eure Aufmerksamkeit. Und: Alles Gute wünscht

Euer Konrad Pilger