Samstag, 30. Juli 2022

Manuskript zu Podcast Folge 12: Der Aufstieg der Menschheit. Frieden bringt Dividende. Wann kommen die Erfindungen?

Hallo Leute,

herzlich willkommen zum Blick in die Zukunft, Ausgabe Nummer zwölf. Die heutige Sendung ist in gewisser Weise eine Fortsetzung der vorherigen. In der Nummer elf ging es um die Zukunft der Demokratie. Ich sprach davon, dass es in der Politik eines Tages keinen Streit mehr geben würde, dass sich das Prinzip des Ausgleichs durchsetzen würde und dass man neben den Leitwerten Freiheit und Gerechtigkeit auch die Leitgefühle Wohlwollen und Mitgefühl in die Politik einführen würde.

Daraufhin erreichten mich einige Reaktionen von Hörern, die meine Worte anzweifelten. Sie meinten, dass sich in der Politik grundsätzlich nichts ändern würde, dass Menschen immer Gründe für Streit und Ärger finden würden und dass es auch immer Konflikte und Kriege geben würde. Als Beispiel nannten sie den Krieg in der Ukraine, der bereits Tausende Opfer gefordert hat und dessen Ende nicht absehbar ist.


Ich bin dankbar für diese Art von Kritik, denn sie zeigt deutlich, was für viele Menschen heute das Hauptproblem ist: der eingeschränkte Blick. Menschen sehen meist nur das, was sich in ihrer unmittelbaren Nähe befindet. Das ist nicht grundsätzlich falsch, es ist sogar von der Evolution so gewollt. Dadurch konzentrieren wir uns auf die Erfahrung, die wir an einem bestimmten Punkt unseres Lebens machen. Unser Blick reicht bis zum Horizont, unser Zeitgefühl beschränkt sich auf den Moment. Darüber hinaus besteht aber auch alles andere. Es existiert der gesamte Raum hinter dem Horizont, und es existiert die gesamte Zeit vor und hinter dem Moment – und das sogar in unendlich vielen Versionen. 

Zwei Schritte vor, einen zurück

Vielen Menschen fehlt nur deshalb das Vertrauen in die Zukunft, weil sie sich von einer negativen Stimmung haben anstecken lassen. In Politik und Medien werden vor allem die dunklen Seiten unserer Weltgemeinschaft hervorgehoben: Krisen, Kriege, Katastrophen. Damit macht man Auflage, erhöht die Einschaltquote und gewinnt Wählerstimmen. Wenn man nicht genau hinschaut, scheint es tatsächlich so, als ob sich niemals etwas ändern würde.

Doch damit verliert man etwas sehr Wichtiges aus den Augen: Die Tatsache, dass die Entwicklung der Menschheit immer schon nach dem Prinzip „Zwei Schritte vor, einen zurück“ erfolgte. Schon seit Jahrtausenden erzielen wir große Erfolge, erleiden aber immer wieder schwere Verluste – unterm Strich jedoch geht es stetig aufwärts.


Ein paar Beispiele: Die Demokratie ist nach unserer Wahrnehmung fünfhundert Jahre vor Christus in Griechenland entstanden. Streng betrachtet ist das falsch, diese Staatsform hat so wie alles andere auch schon immer außerhalb der Zeit existiert. Unser menschliches Bewusstsein besteht jedoch auf einer zeitlichen Abfolge, deshalb bleibe ich bei dieser Praxis. Also: Demokratie in Griechenland fünfhundert Jahre vor Christus. Das Land erlebte damals eine Blütezeit, die Griechen vollbrachten große Taten auf den Gebieten der Philosophie, der Wissenschaft und der schönen Künste. Später gaben sich fremde Eroberer die Klinke in die Hand: Römer, diverse Kreuzfahrer, Venezianer, Genuesen, Johanniter und Osmanen. Mit der Demokratie war es vorbei, das Land versank in der Bedeutungslosigkeit. Erst nach der griechischen Revolution im Jahr 1821 ging es langsam wieder aufwärts. Heute ist Griechenland eine funktionierende Demokratie und ein fester Bestandteil der Europäischen Gemeinschaft.

Dieses Prinzip gilt mehr oder weniger für jedes Land der Welt. Die Vereinigten Staaten von Amerika gaben sich 1787 eine großartige Verfassung. Doch profitiert haben davon vor allem weiße Männer. Bis auch Frauen, Schwarze und Ureinwohner ihre vollen Bürgerrechte bekamen, dauerte es noch mehr als hundert Jahre. Ähnliches muss man auch über Frankreich sagen: Im Jahr 1789 erfolgte die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte. Sie galten allerdings nur für Franzosen im Mutterland, in den Kolonien wurden Sklaven und Ureinwohner auf grausame Weise unterdrückt. In Großbritannien war es nicht anders. Auf der Insel in der Nordsee gönnte man sich Demokratie und Menschenrechte, in den Überseegebieten jedoch herrschten lange Zeit furchtbare Verhältnisse inklusive Sklaverei, Ausbeutung und Unterdrückung.



Oder denken wir an die Aufklärung. Sie begann um 1700 in Europa und dehnte sich über die gesamte Welt aus. Die Wissenschaft sollte fortan über dem Aberglauben stehen. Uns wurden großartige Erkenntnisse geschenkt auf den Gebieten der Physik, Chemie, Biologie und Mathematik. Zwischendurch kam es aber zu furchtbaren Fehlentwicklungen wie etwa der Rassenkunde, die zu mehreren Völkermorden führte, allen voran im nationalsozialistischen Deutschland. Letztlich gewann aber die Vernunft.

Genau dasselbe erleben wir heute in Osteuropa. Was in der Ukraine geschieht, ist der eine Schritt zurück. Zugleich geht die Weltgemeinschaft aber zwei Schritte voran. Der Krieg wird fast überall abgelehnt, wir unterstützen die Ukraine und boykottieren Russland. Aber auch diese Phase geht vorbei. Russland wird eines Tages ein friedliches und demokratisches Land sein. 

Zwei Symbole

Deshalb sollten wir alle unseren Blick ausweiten. Wir sollten nicht nur das beobachten, was in unserer unmittelbaren Nähe geschieht – der Krieg in der Ukraine – sondern auch das im Auge behalten, was davor und dahinter liegt. Das geht am besten mit einem einfachen Symbol: der Treppe. Wir sollten uns immer daran erinnern, dass die Menschheit seit Jahrtausenden die Treppe der Evolution hinaufsteigt und dass dieser Prozess noch lange nicht abgeschlossen ist. Deshalb sollten wir die dunklen Phasen unserer Geschichte auch nicht verfluchen, darüber jammern, uns nicht dafür schuldig fühlen und schon gar nicht darunter leiden.


Im Gegenteil: Wir sollten alle Stufen achten und ehren, insbesondere die unteren. Eine Treppe, die nur aus den oberen Stufen besteht, ist nicht vorstellbar. Die unteren Stufen sind genauso wichtig wie die oberen. Und wir sollten allen Menschen dankbar sein, die am unteren Teil der Treppe mitgearbeitet haben. Deren Job war viel schwerer als der, den wir heute erledigen. Die Pyramiden in Ägypten anzuschauen, ist sehr angenehm. Deren Bau war jedoch weniger vergnüglich.

Das zweite Symbol ist genauso leicht zu merken: die zwei Schritte vorwärts. Stellt euch einen Tänzer vor, der sich nach einem besonderen Rhythmus bewegt. Er bleibt immer im Takt, er macht zwei Schritte vorwärts und einen zurück. Von außen betrachtet, sieht es ziemlich seltsam aus. Aber der Tänzer hat die freie Wahl, und das ist der Rhythmus, den er gewählt hat. Letztlich kommt er damit voran. Er erreicht das Ziel, das er erreichen möchte.

Diese Ratschläge, die ich hier erteile, haben einen doppelten Effekt: einen individuellen und einen kollektiven. Zum einen wird dadurch jedem Menschen persönlich geholfen. Wir erleben es oft, dass wir schreckliche Neuigkeiten aus aller Welt erfahren – Terroranschläge, Revolutionen, Hungersnöte – und wir dadurch nach unten gezogen werden, wir fühlen uns bedrückt, die Nachrichten lasten wie Blei auf unserer Psyche, manche Menschen werden sogar depressiv.


In einer solchen Phase sind die beiden Symbole eine Art von erster Hilfe. Wir denken an die Treppe. Wir denken an all das, was wir schon erreicht haben, seit wir von den Feuerstellen der Steinzeit aufgebrochen sind, und wir denken an das, was wir noch erreichen werden. Das sind zum Beispiel Maschinen, mit denen wir alle Krankheiten heilen können, und Raumschiffe, die schneller als Lichtgeschwindigkeit fliegen. Wir denken an den Tänzer, der zwei Schritte vor und einen zurück macht, was zwar seltsam aussieht, ihn aber trotzdem voranbringt. Diese beiden Symbole sind Balsam für die Seele, sie beruhigen uns und stimmen uns zuversichtlich. 

Frieden bringt Fortschritt

Der zweite Effekt ist noch wichtiger als der erste: der kollektive Aufstieg. Ich habe im Blick in die Zukunft schon oft von den Vesmas gesprochen. Das sind winzig kleine Energieeinheiten, die von allen Bewusstseinsformen emittiert werden – insbesondere von Menschen. Die Vesmas besitzen erstaunliche Eigenschaften. Sie können sich zu riesigen Feldern zusammenschließen und dadurch gewaltige Energien freisetzen. So funktioniert geistige Evolution, so ereignet sich der Fortschritt. Alles geschieht durch die Gedanken und Gefühle der Menschen. Sie erschaffen gemeinsam die Dampfmaschine, das Flugzeug und den Computer. Nichts geschieht zufällig oder ungeplant.

Die Wissenschaft weiß noch nichts von diesen Vorgängen. Die Vesmas werden erst in etwa fünfzig Jahren entdeckt werden. Aber sie lassen sich heute bereits nachweisen – allerdings nur indirekt. Einer dieser indirekten Beweise ist die Geschichte der Wissenschaft selbst. Vesmas reagieren auf positive Gefühle, vor allem auf Mitgefühl und Wohlwollen. Je mehr wir davon aussenden, desto mehr bekommen wir zurück. Das schlägt sich auch in der Zahl der Entdeckungen und Erfindungen nieder, die von einem Volk gemacht werden.

 


Wenn wir in die sogenannte Vergangenheit schauen, stellen wir fest, dass es mehrere Hochkulturen gegeben hat, die nach einer Blütezeit von einigen Jahrhunderten entweder untergegangen sind oder zumindest stark an Bedeutung verloren haben. Herausragend dabei ist China. Im antiken China wurden vier große Erfindungen gemacht: das Papier, der Buchdruck, das Schwarzpulver und der Kompass.

Alle großen Erfindungen der Neuzeit jedoch wurden in Europa und Nordamerika gemacht: der moderne Buchdruck, die Dampfmaschine, der Verbrennungsmotor, das Flugzeug, das Telefon, die Glühbirne und der Computer. Warum ist das so? Auf den ersten Blick scheinen soziale Entwicklungen dafür verantwortlich zu sein: Schulbildung, Ernährung, Gesundheit, innerer Frieden, Rechtssicherheit. Dahinter steckt aber eine bestimmte Geisteshaltung und eine Gefühlshaltung. In Europa und Nordamerika wurden Menschen nicht mehr als Untertanen angesehen, sondern als Bürger. Der Absolutismus, der nur einen starken Herrscher kennt, wich einer selbstbewussten, demokratischen Gesellschaft.

China ging auf diesem Weg nicht mit. Ab der Ming-Dnynastie, die im vierzehnten Jahrhundert begann, wurde die Zentralregierung in Peking noch weiter gestärkt, Bürgerrechte waren unbekannt. Man entwickelte das sinozentrische Weltbild, in dem China der Mittelpunkt der Welt ist und alle anderen Kulturen als minderwertig betrachtet werden. Es gab damals in China nicht allzu viel Mitgefühl und Wohlwollen. Diese Geistes- und Gefühlshaltung schlägt sich auch auf einer physikalischen Ebene nieder. Die Energiefelder, die aus Vesmas gebildet werden, sind weniger leistungsfähig und durchlässig. Spätere Generationen von Wissenschaftlern werden dieses Phänomen mit Messinstrumenten nachweisen und in physikalischen Formeln ausdrücken.

 


Der moderne Buchdruck hingegen wurde in Deutschland von Johannes Gutenberg erfunden. Auffällig ist, dass deutsche Staatsbürger besondere Leistungen auf nahezu allen Gebieten von Wissenschaft und Technik erbracht haben. Woran liegt das? Natürlich an Schulbildung, Ernährung und Gesundheit, aber auch daran, dass Deutschland fast immer ein friedliches Land war – zumindest im Vergleich zu seinen Nachbarn. Auch wenn es schwer zu verstehen ist, aber Deutschland hat bis zum zwanzigsten Jahrhundert relativ – ich betone relativ – wenige Kriege geführt, hat nur wenige Kolonien besessen und war fast nicht am Sklavenhandel beteiligt.

Heutzutage wird die deutsche Geschichte meist auf die negativen Aspekte reduziert, vor allem auf das Dritte Reich und die beiden Weltkriege. Es ist nahezu unbekannt, dass es ab dem Mittelalter in Deutschland eine starke Friedensbewegung gab, die einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der Welt hatte. Ich nenne schnell ein paar Stichworte: Reichslandfriede von 1103, Mainzer Landfrieden von 1235, Ewiger Landfrieden von 1495. Es ist kein Zufall gewesen, dass die erste moderne Druckwerkstatt von Gutenberg in Mainz eingerichtet wurde – einem der Zentren der Landfriedensbewegung. 

Jeder ist beteiligt

Dieses Prinzip gilt auch heute noch. Gute Gedanken und gute Gefühle erschaffen gute Resultate. Wenn in einer Gesellschaft Mitgefühl und Wohlwollen vorherrschen, kommt es zu großen Sprüngen in der Entwicklung. Ich nenne jetzt die fünf großen Überraschungen, die auf uns warten:

1. Die Entdeckung der Vesmas. Damit sind winzig kleine Energieeinheiten gemeint, die die Grundlage von Raum, Zeit und Materie bilden. Mehr dazu in Ausgabe sechs von Blick in die Zukunft.

2. Die Erfindung der Vesma-Lupe. Das ist eine Maschine, die diese Energieeinheiten sichtbar macht.

3. Die Erfindung der Aura-Waage. Mit dieser Maschine werden alle Krankheiten geheilt. Ich habe sie in Ausgabe zehn dieser Reihe vorgestellt.

4. Freie Energie. Jedem Menschen steht eine große Menge Energie zur Verfügung, die ohne Umweltbelastung erzeugt wird.

5. Raumschiffe, die schneller als das Licht fliegen.


Diese Entdeckungen und Erfindungen sind noch einige Jahrzehnte bis Jahrhunderte von uns entfernt. Aber wir können sie näher zu uns heranholen. Und dazu kann jeder von Euch beitragen. Wenn Ihr, lieber Hörerinnen und Hörer, positive Gedanken und Gefühle zulasst, vor allem Mitgefühl und Wohlwollen, verbessert Ihr die Lage auf diesem Planeten. Ihr sorgt dafür, dass wir die Leiter der Evolution schneller hinaufklettern. Lasst Euch dabei nicht von schlechten Nachrichten beeinflussen. Denkt immer daran: Zwei Schritte vor und einen zurück. Wenn die anderen Menschen einen Schritt zurück machen, macht ihr zwei vorwärts. Ihr seid diejenigen, die die Entwicklung vorantreiben.

Mehr dazu und zu vielen weiteren spannenden Themen erfahrt Ihr in den nächsten Ausgaben von Blick in die Zukunft. Für heute sage ich mal wieder: Danke für die Aufmerksamkeit.

Und: Alles Gute wünscht

Euer Konrad Pilger

Mittwoch, 13. Juli 2022

Manuskript zu Podcast Folge 11: Die Zukunft der Demokratie. Das Gefühl der Einheit. Mitgefühl und Wohlwollen.

 Hallo Leute,

herzlich willkommen zum Blick in die Zukunft, Ausgabe Nr. 11. Heute geht es um Politik. Viele Leute zucken zusammen, wenn sie das Wort Politik hören. Sie glauben, dass jemand seine privaten Ansichten verbreiten möchte, dass sie in eine bestimmte Richtung beeinflusst werden sollen, aber das ist hier nicht der Fall. Ich habe nicht vor, euch für die eine oder andere Partei zu begeistern oder für die eine oder andere Strömung. Mir geht es um die grundsätzliche Form, in der wir uns in Zukunft regieren werden. Und da wird es einige Veränderungen geben.



Um es vorweg zu sagen: Die beste Regierungsform ist und bleibt die Demokratie. Sie wird in Europa und Amerika vorherrschen, und sie wird sich schrittweise über die gesamte Welt ausbreiten. Allerdings besteht Reformbedarf. Seit über hundert Jahren hat sich die Demokratie kaum verändert. Die Grundzüge sind immer noch dieselben: Herrschaft des Volkes, unveräußerliche Grundrechte, Gewaltenteilung, freie und geheime Wahlen. Doch die Welt hat sich in den letzten hundert Jahren stark verändert. Die Weltbevölkerung ist extrem angewachsen, es gibt große Umwelt- und Sozialprobleme, die Technik hat sich rasant entwickelt, globale Unternehmen besitzen heute mehr Macht als je zuvor. Die meisten Probleme sind nicht mal im Ansatz gelöst. Allein deshalb sollten wir schon das System reformieren. 

Es geschieht zur rechten Zeit

Aber es gibt noch einen zweiten Grund, und der ist fast noch wichtiger als der erste: Nämlich die Entdeckungen und Erfindungen, die vor uns liegen. In der Reihe Blick in die Zukunft habe ich bereits mehrfach davon gesprochen, dass Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit möglich sind. Unsere Wissenschaftler glauben heute, die Lichtgeschwindigkeit wäre eine absolute Grenze, die man nicht überschreiten kann. Das ist einer der größten Irrtümer der Menschheitsgeschichte. Es gibt eine Methode, mit der man der man dieses Tempo erreichen kann – und dass sogar mit einem relativ geringen Aufwand an Technik und Energie. Man kann unsere halbe Galaxie mit einer Energiemenge durchqueren, die geringer ist es als die, die wir heute für eine Reise rund um die Erde benötigen. Diese Technologie liegt gewissermaßen in einer Schublade für uns bereit. Aber wir besitzen noch nicht den Schlüssel, um die Schublade zu öffnen.


Und warum ist das so? Diejenigen, die den Blick in die Zukunft abonniert haben, kennen die Antwort: Weil wir dafür noch nicht reif sind. Wenn Politiker heute die Möglichkeit hätten, ein Raumschiff bauen zu lassen, das schneller als das Licht fliegt, würden sie als erstes ein Kriegsschiff daraus machen. Sie würden Bomben und Raketen darin unterbringen, und dann würde es nicht mehr lange dauern, bis sie einen bösen Feind ausfindig machen, den man damit angreifen muss. Schlimm genug, wenn sie das auf der Erde machen, aber mit solchen Raumschiffen könnten sie auch Zivilisationen auf fremden Planeten angreifen. Und das muss unbedingt verhindert werden.

Es gibt einen natürlichen Mechanismus, der dafür sorgt, dass die Bevölkerung eines Planeten nur die Entdeckungen und Erfindungen machen kann, für die sie charakterlich und moralisch reif ist. Den Mechanismus werde ich in einer späteren Folge von Blick in die Zukunft näher erläutern. Es ist aber jetzt schon klar, welche Hürde vor uns liegt: Wir müssen unsere Aggressionen überwinden, wir müssen friedlich werden. Es darf nie wieder ein Politiker den Wunsch verspüren, ein fremdes Land anzugreifen oder die Bevölkerung zu unterdrücken und auszubeuten. Wenn das geschieht, bekommen wir den Schlüssel für die geheime Schublade in die Hand gedrückt. 

Das Gefühl der Einheit

Wir brauchen also eine neue Politik, eine Demokratie der zweiten Stufe. Bevor ich hier die Dinge aufzähle, die sich in Zukunft ändern müssen und ändern werden, beginne ich mit einem konkreten Beispiel. Es ist ein Symbol mit einer großen Aussagekraft: Ich spreche von der Wahlparty. Heute ist es so, dass nach Bekanntgabe der Wahrergebnisse jede Partei ihre eigene Party feiert. Man bejubelt das eigene Ergebnis, aber die Ergebnisse der anderen Parteien betrachtet man mit Missgunst, und man freut sich, wenn ein Gegner Stimmen verliert. Manchmal wird ein gegnerischer Kandidat sogar ausgebuht, wenn er im Fernsehen zu einem Interview erscheint.


In Zukunft wird es so etwas nicht mehr geben. Auf der Stufe zwei vermeidet man die Trennung und man legt Wert Gemeinschaft. Weil die Erneuerung der Demokratie ein Grund zur Freude ist, feiern alle gemeinsam ein großes Fest. Man gratuliert denen, die neu ins Parlament einziehen, und bedankt sich bei denen, die es verlassen werden. In diesem System gibt es keine Gegner und erst recht keine Feinde. Das heißt nicht, dass es eine große Einheitspartei gibt, die alles dominiert. Mit Einheitsparteien haben wir schlechte Erfahrungen gemacht. 

Wettbewerb oder Wettkampf?

 Es wird ein neues Prinzip in die Politik einziehen: der gemeinschaftliche Wettbewerb. In der deutschen Sprache gibt es zwei Wörter, die das Problem sehr gut auf den Punkt bringen: Wettbewerb und Wettkampf. Politik ist heutzutage allzu oft ein Wettkampf, in dem die Parteien versuchen, ihren Gegnern Schaden zuzufügen. Besonders deutlich sieht man das in den USA, wo Republikaner und Demokraten einen regelrechten Krieg gegeneinander führen. Man versucht jedes Vorhaben des Gegners zu verhindern, auch wenn es die vernünftigste Idee der Welt ist. Ein Beispiel ist die Verschärfung des Waffenrechts, die längst schon von der Mehrheit der Bevölkerung gefordert wird, aber seit Jahrzehnten von Lobbyisten blockiert wird.


In Deutschland ist es nicht ganz so schlimm, aber das Problem besteht genauso. Nach der Wahl handelt man nach dem Motto: Der Sieger bekommt alles. Alle wichtigen Posten – Minister, Staatssekretäre, Behördenleiter – werden mit Angehörigen der Siegerpartei besetzt. Selbst die fähigsten Männer und Frauen verlieren ihre Jobs, wenn sie nicht das richtige Parteibuch haben. Die Verliererpartei geht in die Opposition, womit sie nicht mehr an der Führung des Landes beteiligt ist. Das bedeutet, dass Millionen Wähler mit einem Schlag zu Verlierern werden. In einer Demokratie sollten sich Menschen aber niemals als Verlierer fühlen, weil das Frust und Wut erzeugt.

Hoch entwickelte Gesellschaften verhalten sich völlig anders. Hier gibt es keine Spaltung in Gewinner und Verlierer, sondern alle Menschen bilden eine Gemeinschaft, in der jedes Individuum wichtig und wertvoll ist. Nicht einmal im Parlament gibt es eine Trennung in Regierung und Opposition. Alle regieren mit, alle dürfen ihre Kreativität und Energie in den politischen Prozess einbringen. Trotzdem herrscht weiterhin ein Wettbewerb der Ideen.


Beispiel: Ein Parlament debattiert über den Abbau von unnötiger Bürokratie. Partei A macht einen Vorschlag, mit dem jährlich eine Milliarde Euro gespart werden können. Partei B macht einen Vorschlag, der drei Milliarden Ersparnis bringt. Es ist absehbar, welches der beiden Konzepte beschlossen wird. Die Abgeordneten von Partei B greifen den Vorschlag von Partei A nicht an, weisen nicht auf seine Schwachstellen hin und empfinden kein Überlegenheitsgefühl gegenüber ihren Kollegen. Die Abgeordneten von Partei A gratulieren ihren Mitbewerbern zu dem Erfolg, sie empfinden weder Neid noch ein Gefühl der Minderwertigkeit. Sie wissen, dass sie zu dem Ergebnis beigetragen haben und dass sie als Steuerzahler letztlich von dem besseren Vorschlag profitieren werden.

Alles findet in Harmonie statt, es gibt keinen Streit, keine Vorwürfe und keine verletzten Gefühle. Die Atmosphäre im Parlament wird von Mitgefühl und Wohlwollen geprägt. Einige von euch werden jetzt vielleicht sagen: Das ist unrealistisch, das ist eine Träumerei. In der Politik wird es immer Streit geben. Das ist der Normalzustand.

Falsch. Wer so etwas sagt, geht von einer falschen Grundannahme aus: Nämlich das die Natur des Menschen unveränderlich ist. Das kann mit zwei einfachen Beobachtungen widerlegen. Erstens: Kriege. Ja, es gibt immer noch Kriege auf diesem Planeten. Aber: Die Zahl der Kriege geht zurück, die Zahl der Kriegsopfer geht zurück, und wenn es doch zu einem Krieg kommt, sind die Reaktionen heute ganz anders. Der Vietnamkrieg beispielsweise, der bis 1975 dauerte, forderte sechs Millionen Tote. Bei heutigen Kriegen liegt die Anzahl der Toten nur – in Anführungsstrichen – im Tausenderbereich, was natürlich immer noch zu viel ist. Außerdem werden Kriege von der Weltgemeinschaft einhellig verurteilt, was man zuletzt beim Krieg in der Ukraine gesehen hat.

 

Daneben gibt es noch zwei ein zweites großes Menschheitsverbrechen: die Sklaverei. Über Jahrtausende hinweg wurden unzählige Männer, Frauen und Kinder versklavt. Sie wurden Opfer abscheulicher Verbrechen, die ich hier nicht näher beschreiben will. Im 19. Jahrhundert wurde die Sklaverei fast überall abgeschafft und seitdem nicht mehr eingeführt. Das ist ein klarer Beweis dafür, dass der Mensch in der Lage ist, sein Wesen zu verändern. Wir steigen auf. Wir bewegen uns von einem primitiven Urzustand hin zum einem höheren Bewusstseinszustand. Dazu gehört auch, dass in allen Gesellschaften eines Tages Frieden und Harmonie herrschen wird. Der Weg dorthin ist gar nicht mehr so weit. Wir müssen nur den Mut finden, die notwendigen Schritte zu machen. Einer davon ist die Einführung von Leitgefühlen. 

Zwei Leitwerte

Heute wird die Demokratie von zwei Leitwerten, von zwei Grundideen geprägt: Freiheit und Gerechtigkeit. Jeder soll so leben können, wie er möchte, und alle sollen die gleichen Rechte und Pflichten haben. Aber das ist nicht genug. Einer der wesentlichen Gründe für unsere Probleme ist, dass wir uns so sehr auf Ideen, also Gedanken konzentrieren. Die wahre Realität des Menschen sind aber nicht Gedanken, sondern Gefühle. Gedanken sind lediglich Hilfskonstruktionen, mit denen wir unsere Gefühle umsetzen.

Schnell ein paar Beispiele: Warum sehen wir so viele SUVs auf unseren Straßen? Weil sie Sicherheit und Prestige versprechen. Man glaubt, man könne damit Unfälle besser überstehen, und man kann auf andere herabsehen. Warum geben Frauen so viel Geld für Mode aus? Weil sie jung und attraktiv erscheinen wollen. Sie haben Angst vor Alter und Einsamkeit. Warum lesen wir so viele Bücher und schauen so viele Filme? Weil es darin um Gefühle geht. Die Protagonisten erleben stellvertretend die Gefühle, die wir im Alltag nicht erleben. Es sind sozusagen Gefühle aus zweiter Hand.


Dieser Faktor wurde in der Politik bisher unterbewertet. Freiheit und Gerechtigkeit sind wichtige Grundwerte, aber das ist nur die halbe Miete. Was passiert, wenn sich Menschen die Freiheit nehmen, andere verbal anzugreifen? Was passiert, wenn man die Idee eines anderen Menschen bekämpft, nur weil er der falschen Partei angehört? Was passiert, wenn man einen Menschen diskriminiert, nur weil er anders aussieht, eine andere Herkunft oder eine andere politische oder religiöse Überzeugung hat?

Man wird damit negative Gefühle auslösen: Frustration, Angst und Wut. Diese Gefühle wirken auf zwei Ebenen: der psychologischen und der physikalischen. Die psychologische Ebene ist recht gut erforscht. Wir wissen, dass negative Gefühle in dem Menschen arbeiten, der sie erlebt. Er wird versuchen, sie herauszulassen, er wird sie auf andere Menschen projizieren. Irgendjemand muss als Prügelknabe herhalten. Für den Rechten ist der Linke der Feind, und  für den Linken ist der Rechte der Feind. Man wird sich bekämpfen, wo es nur geht. Wie du mir, so ich dir. Ich werde deine Gesetzesvorlage blockieren, wenn es sein muss, über viele Jahre hinweg. Bei diesem Spiel gewinnt niemand, letztlich werden alle zu Verlierern. 

Die unbekannte Ebene

Daneben gibt es noch die physikalische Ebene, die derzeit noch völlig unerforscht ist. Grundlage von Raum, Zeit und Materie sind Vesmas. Damit sind winzig kleine Energieeinheiten gemeint, die von jeder Bewusstseinsform ausgestoßen werden und die Welt formen, in der wir leben. Vesmas sind so fein strukturiert, dass sie mit Gedanken und Gefühlen bewegt werden können. Negative Gefühle erzeugen negative Resultate. Das merken wir z.B. an unserem Körper. Wer ängstlich oder wütend ist, schwächt den eigenem Organismus und wird anfällig für Krankheiten.


Auf gesellschaftlicher Ebene erzeugen negative Gefühle eine Fülle von Resultaten, die nur schwer zu berechnen sind. Angst und Wut können Wirtschaftskrisen und Kriege verursachen, aber auch Wirbelstürme und Erdbeben. Die Wissenschaft wird die Vesmas in etwa fünfzig Jahren entdecken. Das wird eine Revolution auslösen, die heute noch unvorstellbar ist. Man wird erkennen, wie Vesmas sich zu riesigen Energiefeldern zusammenschließen und Ereignisse formen, die die gesamte Weltbevölkerung betreffen. Aber bis diese Zusammenhänge erforscht sind, werden weitere fünfzig Jahre vergehen. 

Zwei Leitgefühle

Trotzdem sollten wir heute schon so tun, als ob die Vesmas bereits entdeckt wären. Deshalb sollten wir neben den zwei Leitwerten Freiheit und Gerechtigkeit auch zwei Leitgefühle in die Politik einführen: Mitgefühl und Wohlwollen. Ich erkläre beides anhand eines praktischen Beispiels.  

In einem beliebigen Land radikalisieren sich junge Männer. Über das Internet lauschen sie den Worten eines Hasspredigers, sie besuchen seine Versammlungen, brüllen Parolen, schwenken die eigene Flagge, verbrennen gegnerische Flaggen. Einige schreiben Artikel oder drehen Filme, in denen zu Gewalt aufgerufen wird, andere folgen den Aufrufen, sie attackieren ihre Gegner oder zünden deren Häuser an. Unreife Menschen würden jetzt fordern, dass man die radikalen jungen Männer alle einsperren oder besser noch ihr Land bombardieren soll. Ein mitfühlender Mensch würde das nicht tun. Er empfindet Empathie für die jungen Männer, denn er kann sich in ihre Lage hineinversetzen. Mitleid empfindet er aber nicht, weil das bedeuten würde, das Leid auf sich selbst zu übertragen mit entsprechenden negativen Konsequenzen.

 

Stattdessen wird ein reifer Mensch den jungen Männern wohlwollend gegenüberstehen. Er sucht nach den tieferen Ursachen für ihr Verhalten und löst sie auf. Oftmals liegt es an mangelnden Perspektiven. Für die jungen Männer stehen nicht genügend Ausbildungs- und Arbeitsplätze zur Verfügung, sie haben keine Aussicht auf eine bezahlbare Wohnung, sie wissen, dass es ihnen nicht möglich sein wird, eine Familie zu gründen. Frustration und Wut machen sich breit. In einer solchen Lage haben Rattenfänger leichtes Spiel.

Man sollte Wut nicht mit Wut beantworten, sondern mit Wohlwollen. Das bedeutet, die Lage der jungen Männer zu verbessern, etwa durch Bildungsangebote, durch sozialen Wohnungsbau, durch gezielte Wirtschaftsförderung, durch Abbau von Handelsschranken. Der reife Mensch schreckt aber auch nicht vor schwierigen, politisch unkorrekten Themen zurück. Wenn in einem Land die Entwicklung durch Korruption und Vetternwirtschaft gehemmt wird oder wenn die natürlichen Reichtümer von einer kleinen, korrupten Elite ausgebeutet werden, verschließt er davor nicht die Augen, sondern er spricht die Probleme an und drängt auf Lösungen. Wenn es unvermeidlich ist, greift er zu Sanktionen oder zu noch härteren Maßnahmen.

Wohlwollen ist eine ungeheuer starke Kraft, weil sie eine gigantische Menge Vesmas freisetzt. Später einmal wird man dem Wohlwollen einen bestimmten Buchstaben und ein Formelzeichen zuordnen, diese Kraft wird sogar in physikalischen Formeln vorkommen. Der Entdecker der wohlwollenden Kraft wird natürlich einen Nobelpreis im Fach Physik erhalten, aber das wird noch hundert Jahre dauern. 

Die Zukunft wird fantastisch

Die Politik der Zukunft wird also von vier Faktoren geprägt, die zwar heute schon bekannt sind, aber zu wenig beachtet werden:

1. Das Gefühl der allumfassenden Einheit. Niemand wird sich mehr vor einem anderen Menschen fürchten oder auf ihn wütend sein und ihn auch nicht bekämpfen, weil man sich dadurch selbst schaden würde.

2. Das Prinzip des Ausgleichs. Alle Lebewesen bekommen das, was ihnen zusteht. Auch die politische Macht wird geteilt, trotzdem bleibt der Wettbewerb der Ideen bestehen.

3. Mitgefühl für alle Wesen und Dinge. Niemand wird sich über einen anderen erheben. Wenn Menschen unter ihren Lebensumständen leiden, versetzt man sich in hinein, ohne das Leid zu übernehmen.

4. Wohlwollen gegenüber der gesamten Umwelt. Man versucht grundsätzlich, allen Lebewesen Gutes zu tun, auch denjenigen, die einem selbst etwas Schlechtes wollen.


Wenn man später einmal auf unsere Zeit zurückschaut, wird man sie als eine dunkle Epoche empfinden, so ähnlich wie wir heute auf das Mittelalter schauen. Aber jetzt geht langsam die Sonne auf, die Dunkelheit weicht zurück. Bis es zu den großen Entdeckungen und Erfindungen kommt, werden leider noch einige Jahrzehnte bis Jahrhunderte vergehen. Aber die zwei Leitgefühle - Mitgefühl und Wohlwollen - können wir sofort einführen. Von den Resultaten werden wir selbst profitieren. Unsere Gesellschaft wird friedlicher, die Zahl der Krisen und Konflikte wird deutlich zurückgehen, und jeder einzelne von uns wird länger leben bei besserer Gesundheit.

Mehr zu den großen Entdeckungen und Erfindungen gibt es in den nächsten Folgen von Blick in die Zukunft. Für heute sage ich mal wieder: Danke für die Aufmerksamkeit. Und: Alles Gute wünscht euer

Konrad Pilger