Sonntag, 3. April 2022

Manuskript zu Podcast Folge 8: Was ist Zeit? Der Baum der Zeit

 Hallo Leute,

herzlich willkommen zum Blick in die Zukunft, Ausgabe Nr. 8. Heute spreche ich über das Wesen der Zeit. Ich werde den Unterschied zwischen der physikalischen und der psychologischen Zeit erklären, ich werde den größten Irrtum der Menschheit korrigieren, und ich werde einen Weg zum ewigen Frieden aufzeigen.

Doch zuvor möchte ich daran erinnern, dass Menschen in Bildern denken. Wenn wir uns die Zeit vorstellen, haben wir oftmals einen Pfeil vor Augen. Er beginnt in der Vergangenheit und weist über die Gegenwart in die Zukunft. Die Zeit ist unumkehrbar, glauben wir. Was vergangen ist, kann nie wieder erreicht werden, und was die Zukunft bringt, wissen wir nicht, wir müssen die Zukunft abwarten. Die Idee vom Zeitpfeil ist über den gesamten Globus verbreitet und in der Wissenschaft allgemein anerkannt. Bis hierhin würden vermutlich die meisten „Zeitgenossen“ zustimmen.

 


Diese Vorstellung ist der größte Schwachsinn aller Zeiten, und sie ist ein Beweis dafür, auf was für einer niedrigen Evolutionsstufe wir uns befinden. Tatsächlich ist es so, dass die Zeit überhaupt nicht vergeht. Sie ist immer. Es gibt nur einen großen Moment, er hat keinen Anfang und kein Ende. Ein Ereignis ist niemals wirklich vorbei, es besteht andauernd und kann jederzeit umgeformt werden. Alle Menschen haben Zugriff auf die Vergangenheit und die Zukunft. Wir alle verändern ständig das, was wir erlebt haben und erleben werden. Nichts hört jemals auf. Einige Wissenschaftler haben bereits ähnliche Vermutungen angestellt und sie unter Namen wie Präsentismus oder Blockuniversum zusammengefasst. Keine dieser Theorien reicht jedoch aus, um das Phänomen der Zeit auch nur annähernd zu beschreiben.

Der Baum der Zeit

Wenn wir schon ein Symbol für die Zeit brauchen, sollten wir uns einen Baum vorstellen. Dieser Baum hat unzählige Äste, die in alle Richtungen wachsen und immer neue Zweige bilden. Die Äste sind nicht unbeweglich oder gar morsch, sondern sie sind vital, voller Energie, sie verändern ständig ihr Aussehen. Der Baum hat keinen Anfang und kein Ende, er wird niemals sterben und kann in keiner Weise begrenzt werden. Dieser Baum ist alles, was ist. Es gibt nichts, was außerhalb davon existiert.

 


Ich erkläre das Prinzip anhand eines praktischen Beispiels. Wir gehen in ein Museum der Griechischen Antike und betrachten dort eine Statue. Genauer gesagt ist es ein Rest davon. Wir sehen einen Torso, der aus weißem Marmor besteht. Der Kopf, die Arme und die Beine fehlen, wir erkennen aber noch, dass es sich um eine Frau handelt. Nach unserer Vorstellung ist der Torso das, was der Lauf der Zeit von der Statue übrig gelassen hat. Die vollständige Statue existiert nicht mehr, sie ist für immer verloren. Diese Annahme ist grundfalsch. Tatsächlich existiert die Statue noch immer, und sie wird niemals aufhören zu existieren.


Eine richtige Vorstellung vom Wesen der Zeit sieht folgendermaßen aus: Im antiken Griechenland wählt ein Bildhauer in einem Steinbruch einen Marmorblock aus. Er engagiert eine Frau, die für ihn Modell steht, und fertigt nach ihrem Vorbild eine Statue an. Anschließend bemalt er die Statue. Für ihre Haare verwendet er ein dunkles Braun, das Kleid, das die Frau trägt, erhält ein blaugelbes Rautenmuster. Nach zwei Wochen erklärt der Bildhauer das Werk für vollendet.


Die Geschichte der Statue ist damit aber nicht beendet. Von nun an entwickelt der Baum der Zeit unendlich viele Äste, die alle mit dieser Statue zu tun haben. Damit dieses Beispiel nicht zu kompliziert wird, konzentriere ich mich auf drei Äste: Im ersten wird die Statue von einem Erdbeben zerstört, im zweiten wird sie durch einen Krieg beschädigt, und im dritten bleibt sie über Jahrtausende hinweg vollkommen intakt. All diese Szenarien besitzen eine Form von Realität. In jeder dieser drei Zeitlinien können wir die Statue, oder das was davon übrig geblieben ist, ansehen und anfassen.


 Zu Anfang sagte ich, dass wir in ein Museum gehen und dort einen Torso aus weißem Marmor betrachten. Wir befinden uns also auf dem Ast Nummer eins: Die Statue wurde kurz nach ihrer Erschaffung durch ein Erdbeben zerstört. Zweitausend Jahre später wird sie von Archäologen entdeckt und ausgegraben. Allerdings fehlen der Kopf, die Arme und Beine. Außerdem hat sich die Farbe fast vollständig gelöst, man findet nur ein paar winzige blaugelbe Partikel. Deshalb wird nur der Rest der Statue in dem Museum ausgestellt.

Später einmal – in etwa zehntausend Jahren – wird es möglich sein, die Statue vollständig zu rekonstruieren. Die Archäologen dieser Epoche werden nicht irgendeinen Kopf auf den Rumpf setzen, sondern genau den, den der Bildhauer im antiken Griechenland erschaffen hat und der nach unseren Vorstellungen unrettbar verloren ist. Spätere Generationen werden sich darüber bewusst sein, dass alles für immer besteht und – wenn es gewünscht wird – immer wieder erlebt werden kann. Aber das ist ein Thema für eine andere Ausgabe von Blick in die Zukunft.

 

Damit ist das Prinzip deutlich geworden. Wir sitzen heute auf einem ganz bestimmten Punkt eines Astes der Zeit. Wir sehen nur das, was sich in unmittelbarer Nähe befindet, nämlich den weißen Torso. Trotzdem existiert heute noch die Originalstatue, die der Bildhauer vor zweitausend Jahren geschaffen hat, und heute existiert schon die Originalstatue, die die Archäologen in zehntausend Jahren erschaffen werden. Das ist der Zeitast Nummer eins. Außerdem existieren die Äste Nummer zwei und drei, in denen die Statue durch einen Krieg beschädigt wird, beziehungsweise in der sie vollkommen intakt bleibt. Alle drei Äste wachsen unabhängig voneinander. 

Reale und wahrscheinliche Welten

 Bis hierhin war die Sache noch relativ einfach, jetzt fängt es an, kompliziert zu werden. Wir müssen grundsätzlich zwei Arten von Welten unterscheiden: reale und wahrscheinliche Welten. In einer realen Welt kann man die Statue ansehen und anfassen, man kann sie mit Farbe bemalen, man kann sie umstoßen und kaputt schlagen. In einer solchen Welt sind die Vesmas stark genug, um sich als Materie zu manifestieren. Vesmas sind winzig kleine Energieeinheiten, die von allen Bewusstseinsformen erzeugt werden. Wer mehr über Vesmas erfahren will, sollte meinen Podcast Nummer sechs hören oder sich das Video ansehen.

Aus den Vesmas bestehen neben der Materie auch der Raum und alle Ereignisse, die wir gemeinsam erleben. Allerdings nur, wenn die Gedanken und Gefühle, die sie hervorbringen, stark genug sind. Wenn sie zu schwach sind, manifestieren sie sich nicht in einer realen Welt. In unserem Beispiel betrachtet der Künstler später noch einmal sein Werk. Er ist nicht zufrieden damit. Die Farbe des Kleides gefällt ihm nicht. Er stellt sich vor, wie er statt eines blaugelben Kleides ein rotes oder ein schwarzes Kleid gemalt hätte. In diesem Fall erschafft er zwei wahrscheinliche Welten: eine mit einem roten und eine mit einem schwarzen Kleid. Anders ausgedrückt: Auf dem Baum der Zeit wachsen zwei weitere Äste. Wenn er anschließend die Farbe von der Statue kratzt und sie rot anmalt, wird aus einer der wahrscheinlichen Welten eine reale Welt.


Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass seine Gedanken und Gefühle so stark sind, dass er zurück in den Schöpfungsprozess springt und die Statue von Anfang an mit einem roten Kleid bemalt. In diesem Fall würden wir in unserer Welt keine blaugelben Farbspuren finden, sondern rote. Die Vergangenheit ist also nicht festgeschrieben, der Zeitverlauf ist nicht unumkehrbar. Jedes Ereignis kann verändert werden. Grundlage hierfür sind die Vesmas. Sie sind extrem flexibel. Die kleinen Energieeinheiten dehnen sich aus und ziehen sich zusammen, man kann sie wie Marmor bearbeiten – nur dass man dafür keinen Hammer und keinen Meißel braucht. Die Werkzeuge sind unsere Gedanken und Gefühle. Mit ihnen können wir alles erschaffen, was wir wollen, und gleich wieder verändern.


Das tun wir auch, ständig, in jedem Augenblick unseres Lebens. Ihr alle, liebe Hörerinnen und Hörer, seid gerade mitten in einem Schöpfungsprozess. Ihr erschafft jetzt eine wahrscheinliche Welt, in der ein weißer Torso in einem Museum steht. Und noch eine, in der eine vollständige Statue in dem Museum steht, und eine, in der sie ein blaugelbes Kleid trägt, und eine, in der sie ein rotes Kleid trägt, und immer so weiter. Diese wahrscheinlichen Welten sind nicht vollendet, nicht abgeschlossen. Wenn ihr später diese Folge noch einmal hört oder darüber nachdenkt, werdet ihr die Welt ein bisschen verändern. Vielleicht hat die Frau einmal glatte Haare und einmal eine Lockenfrisur, vielleicht trägt sie einmal Sandalen und ist ein anderes Mal barfuss. Alles wird von euch gestaltet. 

Eine gigantische Kraft

Mit diesem Beispiel habe ich ganz nebenbei noch eine weitere Frage beantwortet: Haben wir einen freien Willen, oder ist die Zukunft vorherbestimmt? Die Antwort liegt auf der Hand: Natürlich ist unser Willen frei und unbegrenzt, die Zukunft lässt sich ebenso wie die Vergangenheit unendlich oft umgestalten. Viel wichtiger ist eine andere Frage: Wie hoch sind wir entwickelt? Sind wir uns über unsere Möglichkeiten bewusst, oder torkeln wir wie Betrunkene durch eine Welt, die wir nicht verstehen?

Ein letztes Beispiel: In einem beliebigen Land tobt ein blutiger Krieg. In den Nachrichten sehen wir Bilder von Tod und Zerstörung. Bomben fallen auf Städte herab, Häuser stehen in Flammen, Zivilisten fliehen vor den Kämpfen. Viele Menschen sind nun geneigt zu glauben, dass die Ereignisse unausweichlich sind. Der Krieg wird erst enden, wenn eine von beiden Parteien besiegt ist.

 

Ein solches Denken ist falsch. Was wir in den Nachrichten sehen, ist nur ein Ast der Zeit. Daneben sprießen unendlich viele weitere Äste, und auf den meisten herrscht Frieden. Er wird zum Beispiel dadurch erreicht, dass die militärische Führung des Angreifers einsieht, dass der Krieg nicht zu gewinnen ist. Oder dadurch, dass es im Heimatland zu Protesten und Streiks kommt. Oder dadurch, dass ein internationaler Boykott der Wirtschaft großen Schaden zufügt. Oder durch eine Kombination dieser Faktoren.

Diese alternativen Zeitverläufe müssen nicht erst geschaffen werden, sie existieren bereits. In dem Moment, in dem Bomben auf die Städte fallen, gibt es parallel dazu eine Welt, in der ein Friedensabkommen geschlossen wird. Wir alle gemeinsam haben sie mit unseren Gefühlen und Gedanken geschaffen. Die Vesmas bilden ein gigantisches Netzwerk, an dem die gesamte Weltbevölkerung beteiligt ist. Jeder Mensch trägt zum Weltgeschehen bei. Niemand ist unbeteiligt, niemand ist von den Ereignissen abgeschnitten.


Der Normalzustand ist Frieden. Wenn wir aber davon überzeugt sind, dass von Zeit zu Zeit ein Krieg ausbricht, wir das Ereignis also in einer wahrscheinlichen Welt vorbereiten, dann wird es auch in der realen Welt geschehen. Wenn wir davon überzeugt sind, dass die Einwohner eines bestimmten Landes schlecht sind, dann werden sie auch schlecht sein. Sie werden Terroranschläge begehen, Aufstände anzetteln und Kriege beginnen. Wir haben mit unseren Vesmas, die wir ständig aussenden, dazu beigetragen. 

Jeder Mensch besitzt Macht

Umgekehrt können wir die Macht der Vesmas auch für positive Zwecke nutzen. Wir können jederzeit von einem Ast auf den anderen springen. Besonders wichtig ist dabei die Rolle der Medien. In einer hoch entwickelten Gesellschaft würden Zeitungen und Fernsehsender nicht ständig Bilder von Tod und Zerstörung zeigen, sondern Bilder von Leben und Aufbau. Das heißt nicht, dass sie Nachrichten verschweigen würden. Die wesentlichen Fakten müssen genannt werden. In einer solchen Zivilisation kennt man aber die Macht der Vesmas, man weiß, dass die Grundbausteine des Lebens zu einem großen Teil von Gefühlen gesteuert werden.

Deshalb werden die Medien dort keine Angst machen, sondern Mut. Sie werden auf die tieferen Ursachen hinweisen, die Kriege erzeugen. Machtgier ist die Folge von Angst. Sie bringt Menschen dazu, eine Machtpyramide zu errichten und andere Menschen zu unterdrücken und auszubeuten. In hoch entwickelten Gesellschaften gibt es deshalb keine Machtpyramiden, sondern Systeme des Ausgleichs. Die stärkste Gesellschaft ist nicht die, in der wenige Menschen Macht besitzen, sondern die, in der alle Menschen Macht besitzen.


Das System der Ausgleicher werde ich in späteren Folgen von Blick in die Zukunft näher erläutern. Für heute reicht es zu sagen, dass alle Menschen mit ihren Emanationen die Welt gestalten, in der sie leben. Das geschieht auf individueller und auf kollektiver Basis. Diese Botschaft kann man gar nicht oft genug wiederholen. Wir selbst sind die Schöpfer unseres Schicksals. Keine äußere Macht ist einzig und allein schuld an einer Situation. Das heißt nicht, dass die Soldaten, die ein fremdes Land überfallen, unschuldig sind, und dass die Opfer des Angriffs die eigentlichen Verursacher des Leids sind. Auch die Invasoren haben die freie Wahl, auch für sie gibt es wahrscheinliche Welten, in denen sie den Krieg nicht beginnen. Wenn sich die Kämpfer für einen Angriff entscheiden, tragen sie dafür die moralische und juristische Verantwortung.

Die Opfer sind aber nicht dazu verdammt, Oper zu sein. Wenn ihr Wille stark genug ist, wenn sie die richtigen Gefühle zulassen – Mut, Tapferkeit, Solidarität, Mitgefühl –, wenn sie in Gedanken die richtigen Bilder erzeugen – Bilder des Sieges, des Wiederaufbaus und des Friedens – dann können sie von einem Zeitverlauf zu einem anderen wechseln. Dann wird aus einer wahrscheinlichen Welt sehr schnell eine reale Welt.

Die Frage nach dem Wesen der Zeit muss also auf zweifache Weise beantwortet werden. Es gibt eine physikalische und eine psychologische Zeit. Im physikalischen Sinne ist die Zeit ein Baum, der in alle Richtungen wächst. Im psychologischen Sinne ist die Zeit ein winzig kleiner Abschnitt eines Astes, den wir sehen, hören und anfassen können. Unsere kleinen menschlichen Gehirne sind nicht dazu in der Lage, den gesamten Baum der Zeit mit all seinen Verästelungen zu erfassen, so wie wir auch nicht den gesamten Raum erfassen können.


Wenn wir unser Bewusstsein jedoch ausdehnen, können wir auch andere Äste, andere Zeitverläufe erahnen – auch wenn wir sie mit unseren äußeren Sinnen nicht wahrnehmen. Die Emanationen unserer Psyche erlauben es uns, die Zeitverläufe zu manipulieren und sogar in sie einzutauchen. Die scheinbare Vergangenheit ist nicht vorbei, sie lässt sich verändern. Auch die scheinbare Zukunft ist nicht vorherbestimmt, wir sind imstande sie frei zu gestalten. Die einzigen Grenzen, die für uns existieren, sind die Grenzen unserer Vorstellungskraft.

Weitere Tipps zur Manipulation von Raum, Zeit und Materie werde ich in den nächsten Folgen von Blick in die Zukunft geben. Für heute sage ich mal wieder: Danke für die Aufmerksamkeit und alles Gute wünscht

Euer Konrad Pilger


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